Die Alte Saline ist so etwas wie die Wiege von Bad Reichenhall, und sie zählt sicher zu den schönsten ihrer Art in Europa. Als repräsentativer, geometrisch angelegter Komplex ab 1837 unter König Ludwig I. von Bayern erbaut, war sie von 1844 bis 1929 in Betrieb. Im Hauptbrunnhaus mit der Brunnhauskapelle im neoromanischen Stil drehen sich noch immer die riesigen Wasserräder, und darunter verbirgt sich ein großes Netz aus dunklen Stollen. Eine eindrucksvolle, fast mystische Welt, die im Rahmen von einstündigen Führungen samt Hörspiel mit historischen Sequenzen besichtigt werden kann.
Die unterirdische Salzgrotte hat eine Grundfläche von 280 Quadratmetern ©Alte Saline, Südwestdeutsche Salzwerke AG Die Karl-Theodor-Pumpe stammt aus dem 18. Jahrhundert und hebt die Sole um 6 Meter an ©Alte Saline, Südwestdeutsche Salzwerke AG Die 13 Meter hohen Wasserräder drehen sich seit über 170 Jahren ©Alte Saline, Südwestdeutsche Salzwerke AG ©Alte Saline, Südwestdeutsche Salzwerke AG
Die Sole für das begehrte Bad Reichenhaller Salz kommt heute aus anderen Quellen im Stadtgebiet. Aber auch die unter Denkmalschutz stehende Alte Saline fördert wie eh und je Salzlösung aus der Tiefe, die für Kur- und Gesundheitszwecke genutzt wird – so bringt zum Beispiel eine Rohrleitung hochprozentige Alpensole direkt zum Gradierwerk, wo sie mit Wasser gemischt wird und anschließend durch Berieselung der Schwarzdornreisig-Wand und Verdunstung die gesunden Aerosole freisetzt.
Nach einer Führung durch den Quellenbau und die tiefe Stollenwelt der Alten Saline lohnt sich auch noch der Besuch des zugehörigen Museums, wo der Gast alles zur Geschichte und Technik der Salzgewinnung erfährt. Im Shop lassen sich dann alle Produkte der Bad Reichenhaller AlpenSalze erwerben. Und wer noch mehr zum Thema erfahren will, löst ein Kombi-Ticket, das auch Zugang in das rund 20 Kilometer südöstlich gelegene Salzbergwerk Berchtesgaden gewährt – der Weg dorthin ist umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem zu bewältigen.